ZAHNERSATZ
Nach abgeschlossenem Studium der Zahnheilkunde gibt es die Möglichkeit sich zum Fachzahnarzt für Oralchirurgie innerhalb 4 weiterer Ausbildungsjahre zu spezialisieren.
Das oralchirurgische Fachgebiet umfasst dabei die Chirurgie der Zähne, der Mundhöhle, der Kiefer und der angrenzenden Weichgewebe.
Neben der schonungsvollen Entfernung von Zähnen – insbesondere der Weisheitszahnentfernung verlagerter und retinierter Weisheitszähne – umfasst das Spektrum der Oralchirurgie auch Eingriffe im Mundraum in Form von Schleimhauttransplantationen sowie die Beseitigung von Lippen-, Zungen- und Wangenbändchen.
Aber auch die Beurteilung und Behandlung von Mundschleimhauterkrankungen bis hin zur Entfernung von kleinen gutartigen Tumoren oder die Entfernung entzündlich veränderter Wurzelspitzen durch eine sogenannte Wurzelspitzenresektion oder Hemisektion zählen zum oralchirurgischen Tätigkeitsfeld.
Darüber hinaus gehören die Implantologie und die Chirurgie der Kiefer, der chirurgischen Knochenaufbau vor einer geplanten Implantation zur oralchirurgischen Tagesroutine.
VOLLKERAMISCHER, FESTSITZENDER ZAHNERSATZ
VOLLKERAMIKINLAY
Bei folgenden Indikationen kommt anstelle von Cerec Primescan das laborgefertigte Vollkeramikinlay aus optisch sehr zahnähnlicher und mechanisch besonders leistungsfähiger Presskeramik zum Einsatz:
Größere Sanierungen in Kombination mit Kronenpräparationen (eine Gesamtabformung für Inlays und Kronen gemeinsam)
– Bisslagenkorrekturen bei Kiefergelenksdysfunktion
– Besonders hohe ästhetische Ansprüche auch Seitenzahnbereich
Wie alle anderen Vollkeramikrestaurationen vereint auch das labortechnisch hergestellte Vollkeramikinlay alle Vorteile der Metallfreiheit und wird, ebenfalls wie eine Vollkeramikteilkrone, unter absoluter Trockenlegung mittels Kofferdamtechnik, adhäsiv befestigt.
laborgefertigte Vollkeramikinlays aus Presskeramik
VOLLKERAMIKTEILKRONE
Die Größe des Defektes an einem Zahn bestimmt die Art und den Umfang der Restauration. Für kleine Defekte verwenden wir im Seitenzahnbereich konsequent Keramikinlaytechniken. Ist die Zahnoberfläche zu 80% und mehr zerstört, oder geht der Defekt deutlich unter den Zahnfleischrand, ist eine Kronenversorgung indiziert.
Liegt der Zahnhartsubstanzdefekt zwischen einer Inlay- und einer Kronenindikation, ist eine Teilkronenpräparation angezeigt. Diese ist zahnsubstanzschoender als eine klassische Vollkronenpräparation, da mehr natürliche Zahnhartsubstanz erhalten bleibt.
Vollkeramische Teilkronen werden adhäsiv befestigt, wodurch eine maximale Retention und Abdichtung auf der Zahnoberfläche erreicht wird.
Vollkeramische Veneers, die vorwiegend zur ästhetischen Versorgung von Frontzähnen Anwendung finden, stellen eine Sonderform von Teilkronen dar.
VOLLKERAMIKBRÜCKE
Vollkeramikbrücken kommen zur Anwendung um kleine bis mittelgroße Zahnlücken festsitzend zu versorgen. In der Vergangenheit wurden Brücken aus Stabilitätsgründen aus einem Metallgerüst gefertigt, das äußerlich mit einer Keramikschicht verblendet wurde. Damit ließ sich eine zufrieden stellende Ästhetik realisieren, sämtliche Effekte einer metallhaltigen Versorgung wie galvanische Mundströme, Korrosion, mögliche Metallunverträglichkeit blieben jedoch erhalten.
Heute versorgen wir unsere Patienten ausnahmslos mit absolut metallfreien Vollkeramikbrücken.
Diese bestehen aus einem Gerüst aus der Hochleistungskeramik Zirkonoxid, das zusätzlich mit einer Presskeramik verblendet wird. Dadurch wird neben einer hervorragenden und natürlich schönen Zahnästhetik eine überragende Bruchfestigkeit erreicht. Gleichzeitig werden sämtliche metallische Effekte ausgeschlossen.
Eine weitere sehr relevante positive Eigenschaft der Vollkeramik ist Ihre hervorragende Gewebeverträglichkeit in Bezug auf das umgebende Zahnfleisch und ihre reduzierte Anfälligkeit für bakterielle Plaqueanlagerung.
weitspannige Vollkeramikbrücke aus Zirkonoxidkeramik
HERAUSNEHMBARER ZAHNERSATZ
INTERIMSPROTHESE
Unter einer Interimsprothese versteht man einen herausnehmbaren Zahnersatz, der als reine Übergangslösung eingesetzt wird.
Interimsprothesen werden nach umfangreichen Zahnentfernungen eingesetzt, wenn einige Wochen bis wenige Monate nach dem oral-chirurgischen Eingriff die Abheilung des Kiefers und der Weichgewebe abgewartet werden muß, bevor die entstandenen Zahnlücken durch einen neuen definitiven Zahnersatz abschließend prothetisch versorgt werden.
Interimsprothesen bestehen aus einem Vollkunststoffprothesenkörper mit aufgesetzten Prothesenzähnen, der mittels Edelstahldrahtklammern an den vorhandenen Restzähnen befestigt wird.
Zunehmend fertigen wir auch gänzlich metallfreie Interimsprothesen mit hervorragender Passform und Tragekomfort aus einem flexiblen Nylonkunststoff.
TELESKOPPROTHESE
Fehlen in einem Kiefer so viele Zähne, daß ein festsitzender Zahnersatz über Kronen und Brücken aus statischen Gründen nicht mehr möglich ist, gibt es grundsätzlich zwei Wegrichtungen.
Entweder wird die statische Situation durch Eingliederung von künstlichen Zahnwurzeln (= Implantate) verbessert, auf welche festsitzende Kronen und Brücken befestigt werden
oder
man entschließt sich für eine herausnehmbaren Teleskopprothese.
Die Teleskopprothese ist dabei die stabilste und langlebigste Form der Prothesenversorgung. Dazu müssen im Gegensatz zur Implantatversion, verbliebene Zähne für die Aufnahme der sogenannten Primärteleskope (Teleskopkronen) beschliffen werden.
Vorteil gegenüber anderen Prothesenarten, sind die bessere Ästhetik, die einfache und kostengünstige Erweiterbarkeit bei weiterem Zahnverlust und der gute Halt.
Als ganzheitliche Praxis verfügen wir auch über die Möglichkeit und Erfahrung – insbesondere bei Metallunverträglichkeit – diese Prothesenform metallfrei herzustellen.
IMPLANTATGETRAGENE STEGPROTHESE
Die ausschließlich auf Implantaten befestigte und abgestützte implantatgetragene Stegprothese kommt ebenfalls wie die Teleskopprothese, die auch rein implantatgetragen konstruiert werden kann, zum Einsatz, wenn der in einem Kiefer keine Restbezahnung mehr vorhanden ist.
Der Unterschied zur teleskopierenden Prothese liegt darin, dass bei dieser Prothesenform ein horizontal auf den Implantaten verschraubter Steg das teleskopierende Halteelement darstellt und keine einzelnen Teleskoppfosten.
Ein Steg kann aus Metall, aber auch aus Keramik hergestellt werden.
Eine Stegverbindung hat den großen Vorteil, dass der die Implantate miteinander verbindet (verblockt) und damit stabilisiert. Dadurch wird das einzelne Implantat weniger belastet.
Der Nachteil des Steges liegt in der etwas anspruchsvolleren Reinigungsfähigkeit.
IMPLANTATGETRAGENE DRUCKKNOPF-PROTHESE
Diese Prothesenform stellt die preiswerteste implantatgetragene Prothesenform dar.
Die herausnehmbare Prothese wird mit elastomeren Locatoren oder metallbasierten Kugelknopfattachments auf den Implantaten befestigt. Sie bieten einen guten Halt, sind aber den Teleskop- oder Stegverbindungen nicht ganz ebenbürtig.
Außerdem ist die Krafteinleitung auf die Implantate unter Kaudruck bei Druckknopfverbindungen ungleichmäßiger.
Zusätzlich müssen die Druckknopfelemente in gewissen Intervallen ausgetauscht werden, da sie über viele Monate Ihre Retentionsfähigkeit verlieren können.