Titan-simulationstest
Ca. 90% aller inserierten Implantate weltweit bestehen derzeit aus Rein-Titan.
Dieses sehr leichte und äußerst belastbare Metall kommt in der Natur hauptsächlich in oxidierter Form vor – ähnlich wie Aluminium. Diesem Umstand verdankt Titan seine hervorragende Verträglichkeit. Bei der überwiegenden Zahl aller Menschen wachsen daher Titanimplantate, wenn Sie in den Kieferknochen eingebracht werden, in der Regel in wenigen Monaten fest und sind anschließend als „künstliche Zahnwurzel“ ein sicheres Fundament für Kronen, Brücken und aufgesetzte Prothesen.
Dennoch gibt es auch eine nicht unbeträchtliche Anzahl Menschen, die eine genetisch bedingte Unverträglichkeit auf Titan besitzen, die durch einen Titan-Stimulationstest gemessen und bestätigt werden kann. Bei diesen Patienten sollte eine Implantation von Titanimplantaten unbedingt ausgeschlossen werden, da die Wahrscheinlichkeit für eine überschießende Entzündungsreaktion auf Titanoxidpartikel und ein daraus resultierender Implantatverlust praktisch vorprogrammiert ist.
Der Titanstimulationstest gibt bei negativem Ergebnis eine verlässliche Sicherheit für eine erfolgreiche Implantatversorgung aus materialtechnischer Sicht. Bei signifikant positivem Ergebnis kann frühzeitig eine Alternative – z.B. Keramikimplantate aus Zirkonoxid – geplant und realisiert werden. Bevor ein unnötiger Titanimplantatverlust riskiert wird.